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17aus63: Der C.H.Beck-Fragebogen
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Stephan Bierling ist Professor für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Er analysiert regelmäßig die Entwicklungen in den USA und in den internationalen Beziehungen in F.A.Z., NZZ, SZ und Cicero.
1. Was haben Sie im Studium fürs Leben gelernt?
Begeisterungsfähigkeit und Neugier.
2. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Kastanien sammeln als Siebenjähriger. Nach einer Saison mit frühem Aufstehen, Verteidigen meiner ertragreichsten Bäume gegen Konkurrenten und einem Zentner Beute bekam ich vom Forstamt Oberammergau 15 Mark. Mir wurde klar: Harte Arbeit draußen lohnt sich nicht, geh an die Uni!
3. Wie sieht ein gelungener Tag in Ihrem Leben aus?
Schwammerlsuchen mit meiner Frau in den Ammertaler Bergen (Fundorte werden nicht verraten, sorry).
4. Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Weniger zu arbeiten – und ich bin fast am Ziel!
5. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Universitätspolitik, weil, wie Henry Kissinger sagte, „Academic fights are so hard because the stakes are so low.“
6. Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
Im Schmuttersee hatte ich einen kapitalen Hecht an der Angel, und er schlug sich frei, bevor ich ihn in den Kescher bekam. Das war 1984. Mit jeder Erzählung ist der Hecht um einen Zentimeter gewachsen. Im Moment misst er drei Meter vierzig … Weltrekord!
7. Der beste Ort der Welt, der beste Ort in Regensburg?
Giraffenbeobachten im Okavango Delta in Botswana mit einem Gin Tonic als Sundowner. In Regensburg: Federico Secondo, wo ich seit 20 Jahren fast jeden Dienstag im Semester esse, und danach in die Barock Bar auf einen Pisco Sour. Im Oberland: Im Garten des „Il Pescatore“ mit einem Teller Linguine con cozze und Blick über den Soier See – da kann die Toskana nicht mithalten.
8. Welche Künstler:innen beeindrucken Sie?
Kunst: Mark Rothko und Pablo Picasso, Literatur: J.M. Coetzee und Philip Roth, Schauspiel: Valery Tscheplanowa und Bibiana Beglau, Musik: B.B. King und Beth Hart, TV/Kino: Frances McDormand und Homer Simpson, Sport: Roger Federer und Garri Kasparow.
9. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Nicht langweilen, Interesse am Gegenüber haben und großzügig sein.
10. Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Streaming-Serien wie Breaking Bad, Better Call Saul und Fargo. Gern auch mit Nachspielen einzelner Szenen und Dialoge.
11. Welcher Illusion geben Sie sich gerne hin?
Dass meine einhändige Rückhand Longline besser ist, als sie ist.
12. Welche Zeitungen, Magazine und Blogs lesen Sie?
Am liebsten: The Economist und Neue Zürcher Zeitung, daneben New York Times, Washington Post, SZ und Spiegel.
13. Ihre Lieblingsbuchhandlung?
Die Rupprecht-Kette, weil sie zeigt, dass der Buchhandel wachsen kann, wenn man innovativ und clever ist.
14. Ihr Lieblingsmuseum?
Das Moma in New York.
15. Welchen Satz haben Sie sich zuletzt aus einem Buch notiert?
„To live out of doors with the woman a man loves is of all lives the most complete and free.“ Robert Louis Stevenson, Travels with a Donkey (1879)
16. Welches Buch würde niemand in Ihrer Bibliothek erwarten?
Albrecht Dürer: Sämtliche Holzschnitte.
17. Ein Buch, das Ihr Leben verändert hat?
Daniel Kahneman: Thinking, Fast and Slow, 2011.